Ein Kostenvoranschlag vom 29. Oktober 1764 geht von 5430 Gulden
und 55 Kreuzer aus. Zu diesem Preis sollte die „Landrichteramtsfronvöste
in vollkommenen Stand herzustellen“ sein. Das Neubaugebäude war
mit 25 Schuh Breite und 100 Schuh Länge geplant. (38)

Bereits im ersten Baujahr 1763/64 brauchte die Amberger Regierung
fast 300 Gulden mehr als im Voranschlag für den gesamten Bau angemeldet
war. Zu den nun 5720 Gulden kamen allerdings zwei Jahre
später noch 6227 Gulden 59 Kreuzer hinzu. Die maßregelnde Reaktion
der „churfürstlichen hochlöblichen“ Hofkammer blieb nicht aus. Am
24. Januar 1766 wurde ein nicht sehr freundlicher Brief nach Amberg
geschrieben. Es sei eine „unerhörte und gar nicht wohl veranstaltete
Sach“, wenn auf ein Amthaus 12000 Gulden verwendet werden sollten.
Doch man gab sich großzügig und erteilte die „gnädigste Ratification“
für den Restbetrag zur Fertigstellung der Fronfeste von 5430 Gulden 55
Kreuzer.

Für seine Fehleinschätzung – oder war es Verschwendung? – bekam der
zuständige Baukommissar von Löw einen heftigen Dämpfer verpasst.
Damit er in Zukunft nicht willkürlich alles „nach seinem Sinn“ regeln
konnte und damit „so übertriebene Unkosten verursacht“, musste er ab
diesem Zeitpunkt alle Rechnungen, Wochenzettel der Handwerker und
sämtliche anderen Ausgaben vom kurfürstlichen Rentkammerrat Krisse
abzeichnen lassen. (39) Eine wohl zielführende, aber doch sehr empfindlich
an die Ehre gehende Maßnahme!

Einen ungefähren Überblick über die Bauausgaben bekommen wir durch die Aufstellung vom 18. März 1767. (40) Daraus ist zu ersehen, dass die lebhaftesten Bautätigkeiten in den Jahren 1764 und 1766 stattgefunden haben müssen. In den einzelnen Jahren entstanden folgende Kosten: 1763: 1012 Gulden 9 Kreuzer, 1764: 3945 Gulden 57 Kreuzer, 1765: 59 Gulden 39 Kreuzer, 1766: 6065 Gulden 58 Kreuzer. Insgesamt wurden in den vier Jahren von 1763 bis 1767 für den Bau der Amberger Fronfeste 11083 Gulden und 37 Kreuzer ausgegeben. Davon hatte das kurfürstliche Amberger Bauamt im März 1767 bereits 10165 Gulden 15 Kreuzer erhalten und ersuchte noch um 906 Gulden 10 Kreuzer nach.