Destouches beschreibt in seiner Chronik von 1809 das Gebäude folgendermaßen:
Es „[…] umfaßt unter der Erde 5 unbrauchbare, zu ebener Erde 13
brauchbare Kerker, im obern Stockwerk zwey Verhörs- oder Kommissionszimmer,
ein Beobachtungszimmerchen, ein kleines Zimmer für geringe
Arrestanten, eine Torturkammer, dann des Gerichtsdieners Wohn- und
Schlafzimmer nebst einer Kammer.“

Ebenso erfahren wir einiges über die Vorgänge in der Fronfeste um
1800. So fungierte das Gebäude nicht nur als Untersuchungsgefängnis,
aus dem man „[…] mit dem Zeugniß der Unschuld wieder entlassen werden
[…]“ konnte. Es war „sowohl der Aufbewahrungs- als der Strafort
großer Kriminalverbrecher“. Im Verhörzimmer fanden Gerichtsverhandlungen
statt, die, wie damals üblich, jegliche Öffentlichkeit ausschlossen.
Anwesend waren außer dem Gefangenen nur der Richter und ein
Schreiber.

Bei den „[…] Torturen tritt dieser schauerlichen Scene noch der Arzt und
der Gerichtsknecht bey“. Dem Delinquenten winkte die Aussicht auf Tod
mittels Strang, Schwert oder Rad, oder „lebenslängliches Gefängniß in
einem Kerker der Frohnveste“ oder „Verhaft auf bestimmte Zeit, mit oder
ohne Schläge“. Manchmal kam er „mit einigen Tagen Verhaft, schmaler
Kost, und einer Portion Prügel“ noch glimpflich davon. (46)
Ab 1785 existierte parallel zur Fronfeste bereits das „Straf-, Züchtigungs-
und Besserungshaus“ für Männer und Frauen im Fürstenhof

 

        außerhalb der Stadt
vor dem Wingershofer Tor.
Es sollte für die gesamte
Oberpfalz der Ort sein,
„welcher den Staat gegen
gefährliche Menschen sichert“. (47)
Im 18. Jahrhundert wurden
fast alle schweren Kriminal-
fälle der Oberpfalz in Amberg
verhandelt. (48)